Die Sonne scheint und „duldet kein Weisses“. In Goethes „Osterspaziergang“ ist von grünender Flur die Rede und dass die Sonne alles mit Farben beleben möchte. Was für eine schöne Beschreibung für den immer wieder überraschenden Frühling. Es ist Zeit die Samen zu sichten, die sich angesammelt haben. Mit Hilfe verschiedener Netzwerke habe ich viele sortenreine Samen von anderen begeisterten Gärtnern bekommen. Dazu noch selbst gesammelte Samen und Samentütchen biologischer Gärtner. Was will ich dieses Jahr säen? Obst- und Gemüsesamen und Stecklinge aber zunehmend auch Saatgut für einen Gartenbereich, der Wildbienen, Schmetterlingen, Vögeln & Co ein reichhaltiges Buffet bietet. Dafür müssen noch verschiedene Bereiche des Gartens verändert werden, so dass genug Nahrung für alle (auch die Menschen) vorhanden sein kann. Zunächst inspiziere ich den Boden. Noch hart oder sehr feucht, so dass ich den Kompost nicht sieben kann, wie ich mir eigentlich vorgenommen hatte. So beschränke ich mich heute auf das Sichten der Töpfe und Beete. Dabei schaue ich auch nach Grünzeug, das ich schon ernten könnte.
Was mir sofort auffällt, ist die hübsche sattgrüne Vogelmiere mit ihren kleinen weißen Blütchen auf drei großen Töpfen. Sie ist sehr gehaltvoll an Vitamin C und das richtige Kraut des frühen Frühlings, weil sie im Winter auch unter Schnee wächst. Einen Teil ernte ich, weil mir sofort ein schönes Rezept dafür einfällt. Hast du Lust es nachzukochen? Man nehme 250g Champignons und 1 Zwiebel, 200g Frischkäse und 250 ml Sahne, 1 Essl. Olivenöl, Salz und Pfeffer, 1 große Handvoll Vogelmiere und 250g Spaghetti al dente. Pilze und Zwiebeln anbraten in Olivenöl, Frischkäse und Sahne dazu plus Salz und Pfeffer (wer es scharf mag auch noch Chilliflocken) und die gehackte Vogelmiere zum Schluß. Sehr lecker! Wohl dem, in dessen Garten genug sogenanntes Unkraut wächst. Guten Appetit!