Benjeshecke

Frühjahrsputz im Garten

In jedem Garten ist im Frühjahr Aufräumen angesagt. Das, was im Herbst mit Rücksicht auf Vögel, Insekten und Igel nicht geschnitten bzw. verarbeitet wurde, wartet nun auf mich. Gemäß den Vorstellungen der Permakultur soll nichts, was im Garten anfällt, den Garten auch verlassen. So entsteht gehaltvoller Kompost, in dem jetzt alles zusammengeführt wird, was an Pflanzenschnitt anfällt. Mit den größeren Ästen erneuere ich meine Benjeshecke. Das wird Zeit, denn während ich mit den Ästen hantiere, umzwitschern mich die Vögel schon paarweise. Sie sind schon auf der Suche nach einem neuen geschützten Platz, den ich ihnen mit der Hecke in den letzten Jahren geboten habe und der sehr gern angenommen wurde. Sorgsam schichte ich die Zweige ineinander, wobei ich darauf achte, nicht zuviel wegzunehmen, weil ich vermute, dass die Igel ihren Winterschlaf unter dem Berg Totholz noch nicht beendet haben. Die Witterung der letzten Tage war eher dazu angetan, sich gähnend noch mal umzudrehen.

So, die Hecke ist bezugsfertig. In den nächsten Tagen folgen noch zwei Nistkästen, die ich noch zusammenbauen will. Ich beginne die Pflanzenreste teilweise abzuschneiden. Dabei fallen noch viele Samen auf die Erde. Im Winter habe ich oft Vögel gesehen, die sich die Samen aus Karde und Alant geholt haben. Meine Gartennachbarn haben im Herbst schon alles säuberlich abgeschnitten, damit der Garten immer ordentlich aussieht und die Nachbarn zufrieden sein können. Ich schichte den Schnitt erst mal grob und lege dann in den nächsten Tagen damit neuen Kompost an. Bei meinem Rundgang sehe ich noch kaum Wildkräuter. Auch vom Bärlauch sind nur die allerobersten Spitzen zu sehen. Da braucht es noch Geduld.

So, und nun nehme ich Platz auf meinem Stuhl, der den ganzen Winter unter der Douglasie, einem meiner Lieblingsplätze, stand. Benjeshecke und Kompost – was hat das mit mir zu tun? Bei beidem geht es mir darum, alles neu zu ordnen, um etwas Neues und Fruchtbares daraus entstehen zu lassen. Auch mit den Erfahrungen des schwierigen, letzten Jahres sind trotzdem neue Ideen entstanden, die umgesetzt werden wollen. Es gibt viel zu tun!

Kategorien Abgrenzungen für Gartenbesitzer Permagarten Totholz Waldgarten

Ich bin Anne Schneider, begeisterte Hüterin eines Permakulturwaldgartens. Kurse und Ausbildung in Permakultur und Waldbaden haben mir Wege zu meinen größten Leidenschaften eröffnet: Wald und Garten. Das achtsame Eintauchen in die wilde Natur, in Feld, Wald und Wiese erzeugte Glücksmomente in meiner Kindheit. Ich bin beeindruckt von der Tiefenökologie nach Joanna Macy. Es ist mir ein großes Anliegen, Menschen (wieder) mit der Natur zu verbinden.